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  3. Meraner Bergsteiger im Hohen Hindukusch
Lesezeit: 6 min

Meraner Bergsteiger im Hohen Hindukusch

Erste Südtiroler Hindukuschexpedition 1965 in Pakistan

Dieser Artikel erschien vor 10 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell
Anstiegsroute Darban Zoom 7220 m im Hindukusch/Pakistan Erstbesteigung am 12.09.1965 durch Ulrich Kössler / Meran und Markus Schmuck / Salzburg
Anstiegsroute Darban Zoom 7220 m im Hindukusch/Pakistan Erstbesteigung am 12.09.1965 durch Ulrich Kössler / Meran und Markus Schmuck / Salzburg

Idee - Vorbereitung - Ausrüstung

Markus Schmuck (1925-2005) aus Salzburg, der Erstbesteiger des Achttausenders Broad Peak, hielt einen Lichtbildervortrag in Meran. Anschließend machte er den Vorschlag, dass mit ihm und noch zwei Bergsteigern aus Salzburg auch eine Dreiergruppe aus Meran im Herbst nach Pakistan fliegen könnte, um im Hindukuschgebirge Erstbesteigungen zu machen. Einige Siebentausender und Sechstausender waren dort nämlich noch unbestiegen. Wir waren damals in Meran eine starke Gruppe von jungen Bergsteigern, die schon schwierige Touren im Sommer und Winter gemacht hatten. Unser Alpenvereinspräsident Helmut Ellmenreich ermunterte uns, Schmucks Angebot anzunehmen und sagte uns die volle Unterstützung der Sektion zu. Wir drei, Dieter Drescher, Helmut Larcher und Ulli Kössler, waren abkömmlich und sagten ja zu dieser tollen Sache.

Da dies die erste Südtiroler Expedition sein würde, war es nicht so schwer, Sponsoren zu finden, die uns finanziell unterstützten. Die nötige Spezialausrüstung besorgten wir uns in München beim Sporthaus Schuster, welches schon viele große Expeditionen ausgerüstet hatte. In Südtirol gab es damals noch kein Sporthaus, das solche Sachen im Angebot hatte. Trotzdem war dann unsere Ausrüstung gegenüber der heutigen noch ziemlich primitiv: „lodene“ Kniebundhosen und Wollstutzen, Baumwollhemd und Strickpullover, Segeltuchwindjacke und Schafwollfäustlinge. Die Zelte waren ebenfalls aus Segeltuch, nur ein kleines Sturmzelt für das oberste Lager war aus Nylon. Die Eispickel hatten noch einen Holzstiel und die Schistöcke waren aus Bambus. Modern waren nur die Daunenschlafsäcke und die „Eiger-Schuhe“. Das waren doppelte Expeditionsschuhe aus Leder mit einem Innenschuh aus Filz. Die Messner-Brüder hatten fünf Jahre später ebenfalls solche Schuhe am Nanga Parbat. Zum Kochen hatten wir Benzinkocher.

Die Ausrüstung testeten wir dann auf dem Persgletscher in der Berninagruppe, wo wir zelteten und eine Woche lang, von der Außenwelt abgeschnitten, täglich Touren unternahmen.

Anfahrt und Aufstieg

Jetzt zu sechst, zusammen mit den Salzburgern Markus Schmuck, seinem Sohn Christian und Hans Egger ging es über Salzburg und Frankfurt nach Karachi in Pakistan und weiter mit einem Inlandflug nach Peshavar. Unser ganzes Gepäck ging mit demselben Flug mit. Sogar die Eispickel und Skistöcke konnten wir beim Einsteigen mit in die Kabine nehmen, weil es noch keine Terroristen gab – heute unvorstellbar. Mit Geländefahrzeugen ging es dann 600 km auf abenteuerlichen Wegen in den Nordwesten des Landes. Wo die Straßen zu Ende waren, transportierten zuerst Esel, dann Träger unsere Lasten, es waren ca. 500 Kilo. Ein Esel trug jeweils zwei Lasten zu je 25 Kilo und kostete am Tag 4 Rupien, ca. 500 Lire. Ein Träger mit einer Last von 30 Kilo kostete am Tag 10 Rupien, ca. 1.250 Lire.

Über einen 3.800 m hohen Pass erreichten wir im anderen Tal nach drei Tagen das letzte Dorf auf 2.600 m, wo noch Getreide und Obst wuchsen. Jetzt brauchten wir vierzehn neue Träger, welche unsere Sachen in drei Tagesmärschen ins Basislager auf 4.600 m hinauftragen sollten. Markus hatte schon Erfahrung mit dem Aushandeln des Lohnes der Träger, trotzdem dauerte diese Sache fast einen ganzen Tag. Mit 10 Rupien pro Kopf und Tag kamen wir ganz gut davon. Am zweiten Tag streikten aber schon die Träger und wir mussten ihnen notgedrungen 12 Rupien geben, wir waren ihnen ausgeliefert. Sobald wir den Platz für unser Basislager erreicht hatten, stiegen die Träger wieder ab. Sie waren nicht für diese Höhe ausgerüstet, hatten teilweise keine Schuhe, nur Stofffetzen oder Felle um die Füße gewickelt, zum Übernachten nur eine Decke. Nach zwölf Sonnenaufgängen – wir wussten nicht, wie Tag oder Nacht in ihrer Sprache hieß – sollten sechs von ihnen wieder heraufkommen, um uns abzuholen.

Am Berg

Als die Träger fort waren, war alles still und jetzt wurde uns bewusst, dass wir in einem Tal und auf einem Gletscher waren, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen war. Wir waren jetzt völlig von der Außenwelt abgeschnitten: kein Radio, kein Funk, an Telefon oder gar Handy war nicht zu denken.

Die übliche Expeditionsarbeit begann: Hochschleppen der Lasten ins Lager 1 auf 5.270 m. Abstieg ins Basislager. Wiederaufstieg zu Lager 1 und weiter zu Lager 2 auf 6.050 m. Schlechtwetter mit 35 cm Neuschnee über Nacht. Abstieg bei Lawinengefahr ins Basislager und dann wieder hinauf. Für die Höhenanpassung war es ja gut. Die Tage vergingen und die Zeit wurde knapp, die Träger waren ja schon bestellt. Unser Hauptziel, die Erstbesteigung des 7.220 m hohe Darban Zoom, hatten wir eigentlich schon aufgegeben und so machten Markus, Helmut und ich uns auf den Weg, die Zelte von Lager 2 abzubauen und alles von 6.050 m herunterzuholen. Wir stiegen also ohne Schlafsäcke auf.

Der Gipfelgang (aus meinem Tagebuch)

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Ausgabe 18/2015
Meraner Stadtanzeiger 18/2015
Thu, 17. Sep 2015

  • Editorial 18/2015
  • Meraner Bergsteiger im Hohen Hindukusch
  • Wenn Trennung wehtut
  • Drei Meraner Bergsteiger in Pakistan
  • Keine Lust auf Schule oder Angst davor?

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