Die ewige Sanierung
Im Sommer 2024 von Der Stieglitz
Die Entleerung der 2016 geschlossenen Siliziumfabrik Solland in Sinich kostete die Provinz bereits 30 Millionen Euro. 800 Tonnen hochgefährliches Trichlorsilan mussten per Sondertransport wegebracht werden. Nun steht – laut Salto online – die Sanierung von 500.000 Kubikmetern kontaminiertem Erdmaterials an, das hauptsächlich mit Arsen- und Bleirückständen kontamiert ist. Kostenpunkt: 27 Millionen Euro. Die verunreinigte Erde soll für den Bau eines Schutzdamms oberhalb der Anlage auf einer Waldfläche genutzt werden. Die Kosten dafür müsste wiederum die öffentliche Hand – sprich Steuerzahler – übernehmen, da es sich um eine Zivilschutzmaßnahme handelt. Dieses Projekt zur endgültigen Sanierung des Solland-Areals wird derzeit von den Landesämtern und der Gemeinde Meran geprüft, die Dienststellenkonferenz muss dann grünes Licht geben. Wird das Projekt genehmigt, werden die Sanierungsarbeiten mindestens fünf Jahre (!) in Anspruch nehmen.
Stieglitz ist besorgt, dass unser Bürokratie-Wahnsinn wieder unnötige Zeit verschlingt. Dieses sich selbst fütternde System treibt ständig neue Blüten. Um es mit Shakespeares Hamlet-Tragödie auszudrücken: „Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.“ Eine Methode freilich, die früher oder später zum Erlahmen unternehmerischer Aktivität führen muss.