Stieglitz wird schwindlig
Im Frühling 2025 von Der Stieglitz
Stieglitz flattert über das frühlingshafte Meran. Zuerst über die Tschomper Wiese im schmucken Obermais, dann über die an den rutschenden Berg geklebte Residence Tappeiner, weiter über die vier Delugan-Villen beim Schulzentrum und schließlich setzt er sich am Ende der Romstraße aufs Dach eines eben fertiggestellten Kondominiums. So viel wurde in Meran in den letzten Jahren gebaut! Über die Wohnungsnot, den Leerstand, die sündteuren Luxusappartments und die vielen Kurzzeitwohnungen wird weiterhin gejammert. Glaubt man Zeitungen und Politikern, soll Meran weiter wachsen: 50 Wohnungen beim städtischen Schwimmbad und 80 in der 1.-Mai-Straße, 300 Menschen sollen im Neubau anstelle der ex-Cafa einziehen und 150 Personen ihr Daheim beim ex-Marinello finden. Die Politik will auch noch das Firmengelände eines international tätigen Chemieunternehmens, den Praderplatz und natürlich die Kasernen verbauen.
Dem Stieglitz wird bei all den vielen Vorhaben ganz schwindelig. Vor allem, wenn er an Spielplätze, Schulen und Seniorenheime denkt, die Meran dann noch zusätzlich brauchen wird.
Stieglitz zupft eine Schwanzfeder zurecht und fragt sich: Hat die Politik eigentlich einen Plan zur Entwicklung von Meran?