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Lesezeit: 2 min

Unsere Illusionen

Im Winter 2009 von Ulrich Ladurner

Dieser Artikel erschien vor 16 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Die Nato führt Krieg in Afghanistan – diese Erkenntnis setzt sich in den europäischen Gesellschaften langsam durch. Dabei dauert der Militäreinsatz schon acht Jahre an, das ist länger als der Zweite Weltkrieg gedauert hat. Warum hat das so lange niemanden wirklich interessiert? Die Antwort ist auf zwei Seiten zu finden: bei den Regierenden und bei ihren Bürgern.

Die Regierungen haben alles getan, um den Einsatz in Afghanistan schönzureden. Wer wissen wollte, was wirklich dort geschah, wurde beschwichtigt. Das Mantra lautete: „Wir helfen den Afghanen eine Demokratie und einen Rechtstaat zu errichten, in dem die Menschenrechte respektiert werden!“ Europas Bürger glaubten das gerne. Zu schön ist diese Geschichte von den absichtlosen, den guten Helfern, die bitterarmen Menschen in einem bitterarmen, weit entfernten Land helfen wollen. Nur leider stimmt sie nicht. Die Nato ist in Afghanistan eine Kriegspartei – und sie war es immer.
Als die USA im Herbst 2001 die Taliban mit Gewalt von der Macht vertrieben, freute sich die Mehrheit der Afghanen zweifellos. Zu schrecklich war das Regime der Taliban. Doch in der allgemeinen Euphorie fiel kaum jemandem auf, dass es an Stelle der Taliban keine politische Kraft gab, welche eine Mehrheit der Afghanen hinter sich scharen konnte. Das Land war und ist tief gespalten zwischen dem Mehrheitsvolk, den Paschtunen, aus dem sich die Taliban rekrutieren, und den Tadschiken, den Hazara, den Usbeken und einer Reihe anderer Minderheiten. Der Bürgerkrieg, der das Land in den 90er-Jahren zerriss, ist nie wirklich beendet worden. Unter der Schicht der neuen Freiheit schwelte er weiter. Die Nato war 2001 nicht als Mittler gekommen, auch wenn sie sich selber gerne so sah. Sie hatte sich auf die Seite einer Partei geschlagen und eine andere von der Macht vertrieben. Früher oder später musste das Auswirkungen haben.

Tatsächlich versinkt die Nato heute im innerafghanischen Machtkampf. Die Kriegsbefürworter halten trotzdem am Einsatz fest. Sie glauben, dass sich die Nato keine Niederlage in Afghanistan leisten kann. In Kabul bleiben oder untergehen, das ist in ihren Augen die Alternative. Das ist natürlich falsch. Selbst wenn die Nato in Afghanistan scheitern sollte, und danach sieht es aus, sie wird das mächtigste Militärbündnis der Geschichte bleiben. Allerdings werden Mitgliedstaaten der Nato ihren Bürgern erklären müssen, warum Afghanistan verloren gegangen ist. Und kaum jemand wird sich dann hoffentlich stellen. Denn jeder sollte wissen wollen, was wirklich in Afghanistan geschehen ist.

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Fri, 06. Nov 2009

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