Jugend und Europa im Kolpinghaus Meran

19. August 2024

Anfang August diskutierten und besprachen 36 Jugendliche und jung(geblieben)e Erwachsene aus neun verschiedenen europäischen Staaten im Kolpinghaus Meran, inwieweit Verzicht ein besseres Leben ermöglichen kann. Dieses Projekt wurde von der Deutschen Nationalstiftung und deren Alumni-Verein getragen und über Erasmus+ - Gelder mitfinanziert. Lokale Partner dieser Initiative waren Kolping Meran und PontEuropa, ein gemeinnütziger Meraner Verein mit Jugend- und Europabezug.

Beim Empfang im Kolpinghaus Meran zeigten sich Otto von Dellemann, Vorsitzender des Kolpinghauses Meran, Annamaria Lastei, Vorsitzende der Kolpingfamilie Meran, und Nationalpräses Dr. Josef Stampfl geehrt, logistische Unterstützung für diese internationale Begegnung im Kolpinghaus Meran bieten zu können. Dr. Agata Klaus, Geschäftsführerin der Deutschen Nationalstiftung, und Dr. Irene Terzer, Alumni-Fördermitglied, Lehrperson am Klassischen Gymnasium und Sprachengymnasium Meran und Kolpingmitglied, dankten dem SchulBrückenideator, Philosophen und Kulturhistoriker, Dr. Frithjof Reinhardt, und dem Projektleiter der Deutschen Nationalstiftung, Julian Kamphausen, für die intensive inhaltliche und organisatorische Vorbereitung. Großes Lob erging auch an die zwei Seminarassistenten, die beiden Meraner Studenten Martina Senoner, die Vorsitzende von PontEuropa, und Lukas Torggler, den stellvertretenden Vorsitzenden von PontEuropa, die viel Kleinarbeit im Hintergrund erledigen und für ein abwechslungsreiches Abendprogramm Sorge tragen.

Im Rahmen des einführenden Impulsreferates beleuchtete Dr. Frithjof Reinhardt, seit Jahren das geistige Band, das die SchulBrücke im Inneren zusammenhält, die vielschichtige Dimension des Begriffes „Verzicht“ (vom erzwungen schmerzvollen bis hin zum lustvoll freiwilligen Verzicht) und die ökonomischen, sozialen und ökologischen Gegebenheiten, die für verschiedene Formen von Verzicht verantwortlich sind.

Nach einem eingehenden Austausch diskutierten die Teilnehmer*innen darüber, worauf sie verzichten können oder nicht, setzten sie sich mit Texten verschiedener philosophischer Haltungen und Auffassungen zum Thema auseinander und erwogen deren Chancen und Risiken. Die Studierenden besuchten bzw. besichtigten in Kleingruppen auch alternative und innovative Projekte in Südtirol, um deren Potential für die Zukunft zu ergründen und zu bedenken.

So wurde eine Gruppe in Meran von Frau Dr. Ingrid Hölzl über die Vorteile des modernen Mehrgenerationenhauses informiert, bei dem der Verzicht auf ausschließlich individuellem Wohnraum durch die Vorteile von gemeinschaftlich genützten Arealen kompensiert wird. Andere Teilnehmer*innen sprachen im Kulturcafé „Salina“ in Glurns mit Martina Schäfer über die Geschichte des Malser Weges und die Anfänge und das Konzept der ersten Südtiroler Bürgergenossenschaft, die in ihrer ökologischen, kulturellen, sozialen und ökonomischen Ausrichtung das gute Leben für alle Menschen in den Blick nimmt. Der ehemalige Meraner Bürgermeister, Dr. Paul Rösch, führte eine dritte Kleingruppe durch das Touriseum in Meran und unterhielt sich mit den Studentinnen und Studenten über vergangene, gegenwärtige und zukünftige Formen des Tourismus. Matthias Gögele, ehemaliger Grundschullehrer und Kolpingmitglied, erklärte am Beispiel der verlassenen Einsiedelei im Naiftal (Obermais) alternative Lebensformen, die auf Verzicht beruhen, während der Imker und Honigexperte Michael Hafner „seine“ Gruppe durch die Bienenerlebniswelt in Marling geleitete und mit seinen Ausführungen begeisterte. Zu guter Letzt erhielt eine sechste Gruppe durch Gerd Locher spannende Einblicke in die Welt der Unternehmensberatung, der digitalen Fort- und Weiterbildung und verschiedener sozialer Projekte, die das erst seit Kurzem bestehende Meran/o Innovation Distict (MIND) anbietet.

Am Exkursionstag, der einigen Südtiroler Sehenswürdigkeiten gewidmet war, besuchten die Studierenden Kloster Marienberg mit seiner beeindruckenden Bibliothek, das kleine Städtchen Glurns und den Reschensee mit dem Kirchturm von Graun. Irene Terzer ergänzte die malerischen Eindrücke an diesem strahlenden Sommertag durch historische und kulturelle Ausführungen.

Ausgehend von diesen Erfahrungen, dem Gelesenen, dem Gehörten und Erlebten reflektierten die Teilnehmer*innen, ob sich ihr Verständnis von Verzicht gewandelt hat und ob freiwillige Verzichtformen die Grundlage für eine gerechtere Ressourcenverteilung und bessere Zukunft bilden können. Dazu schrieben sie Texte, die die Veränderung in den Bereichen Politik/Philosophie, Rechtssprechung, Medizin, Technik, Architektur/Stadtplanung und Bildung formulierten, derer es bedürfte, um möglichst vielen Menschen in Zukunft ein gutes Leben zu ermöglichen.

Irene Terzer


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