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Lesezeit: 2 min

Ein Nachruf

Im Frühling 2009 von Ulrich Ladurner

Dieser Artikel erschien vor 16 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Wer heute zwanzig Jahre alt ist, kennt die Sowjetunion aus eigener Erinnerung nicht mehr. Dabei war sie ein Weltreich, das fast siebzig Jahre lang die Geschicke Europas ganz wesentlich mitbestimmt hat.  Allein die Existenz des kommunistischen Kolosses prägte unsere Politik, unsere Gesellschaft, ja sogar unseren Alltag. Früher schleuderte man Kritikern der hiesigen Verhältnisse gerne den Satz entgegen: „Dann geh doch nach drüben!“ Gemeint war: über die Mauer, in den Ostblock. Urplötzlich konnte man es nicht mehr sagen, denn die Mauer gab es nicht mehr, sie fiel im November 1989, das „drüben“ löste sich schnell auf. 1991 gab es die Sowjetunion schon nicht mehr.
In diesen Tagen feierte man in Berlin die zwanzigste Wiederkehr des Mauerfalls mit viel Pathos. Zu Recht. Denn dieses Ereignis hat die Welt verändert. Das eigentliche Wunder aber ist, wie sich das Riesenreich Sowjetunion auflöste: nämlich unblutig, ohne einen Schuss. Wer hätte das erwarten können? Wer hätte denken können, dass dieses Waffen starrende, eindrucksvolle, bedrohliche Gebilde friedlich entschlafen würde wie ein gebrechlicher Greis? Ja, es gab den einen oder anderen blutigen Konflikt in einigen der insgesamt 15 Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Doch blieben es Randerscheinungen, die den Gesamtprozess der friedlichen Auflösung nicht störten.

Das Ende der Sowjetunion bleibt also auch im Nachhinein eine Sensation. Denn wann hat es das schon gegeben, dass sich so ein Reich einfach verabschiedet, nicht klaglos, aber doch weitestgehend ohne Kampf. Als in Europa das letzte Mal Reiche zusammenbrachen, rissen sie Millionen Menschen mit sich in den Tod. Im 1. Weltkrieg gingen die k. u. k. Monarchie, das Zarenreich und die deutsche Monarchie zugrunde. Unter ihren Trümmern starben Millionen Menschen. Man muss sich daran erinnern, um den leisen Abschied der Sowjetunion aus der Geschichte würdigen zu können. Wenn wir eines daraus lernen können, dann dies: Es gibt Wunder in der Geschichte und sie sind von Menschenhand gemacht. Das sollte uns heute Zuversicht geben, da wir uns immerzu tödlichen Gefahren ausgesetzt sehen, ob es der Terror ist, der Krieg, die Klimaerwärmung oder die unglaubliche Beschleunigung aller Dinge, die wir erleben, seit die Welt sich im November 1989 endgültig veränderte. Es gibt einen Spielraum zum Handeln – es gibt die Möglichkeit, auch die scheinbar schwierigsten Probleme friedlich zu lösen. Das ist das Vermächtnis von 1989.

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Meraner Stadtanzeiger 6/2009
Fri, 20. Nov 2009

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