Landesbeirat für Chancengleichheit - Frauenquote ist kein „Nice-to-have“

24. January 2025

Landesbeirat für Chancengleichheit spricht sich für angemessene Vertretung der Frauen in der Regionalregierung aus und fordert Taten statt leerer Worte – Eine ist nicht genug!

Die Frauenquote ist kein „Nice-to-have“, sondern eine dringend benötige Maßnahme, um echte Gleichberechtigung zu erreichen. Frauen machen mehr als 50% der Bevölkerung aus – und dennoch sind sie in politischen Entscheidungsträgerpositionen systematisch unterrepräsentiert.

Eine Demokratie lebt von der Vielfalt ihrer Stimmen. Die politische Landschaft wird durch die Perspektiven der Menschen geformt, die sie vertreten – und es ist offensichtlich, dass eine einseitig männlich dominierte politische Struktur nicht die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln kann. Wenn Frauen nicht ausreichend in politischen Entscheidungsprozessen vertreten sind, fehlen wichtige Perspektiven. Themen wie soziale Gerechtigkeit, Gleichstellung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – Themen, die Frauen in besonderem Maße betreffen – werden häufig nicht ausreichend beachtet oder prioritär behandelt. Eine gesetzliche Frauenquote stellt sicher, dass Frauen auf allen politischen Ebenen gleichwertig vertreten sind und ihre Anliegen in die politische Diskussion eingebracht werden.

Die Frauenquote hat eine enorme Symbolkraft. Wenn junge Mädchen und Frauen sehen, dass es in der Politik realistische Chancen für sie gibt, sich in Führungspositionen zu etablieren, verändert das ihre Wahrnehmung und ihr Selbstverständnis. Ein politisches System, das Frauen in Verantwortung bringt, setzt ein starkes Signal für die nächste Generation: „Auch du kannst an der Spitze stehen“. Vorbilder sind ein entscheidender Motor für gesellschaftlichen Wandel. Die Quote stellt sicher, dass diese Vorbilder in der Politik sichtbar werden und anderen Frauen den Mut geben, ebenfalls politische Karrieren zu verfolgen.

Der Proporz wird in Südtirol ohne Weiteres akzeptiert – die Frauenquote wird jedoch als Hindernis wahrgenommen. Es ist naiv zu glauben, dass sich die Gleichstellung von Frauen in der Politik „von selbst“ einstellen wird. Frauen haben in vielen Bereichen nach wie vor strukturelle Benachteiligungen zu überwinden. Das betrifft nicht nur den Zugang zu politischen Ämtern, sondern auch den Zugang zu Bildung, Netzwerken und finanziellen Ressourcen. Eine Quote stellt sicher, dass Frauen auch in einer strukturell ungerechten Welt die gleichen Chancen wie Männer erhalten, ihre Fähigkeiten in der Politik einzubringen. Sie ist ein notwendiger Schritt, um diesen institutionellen Ungleichgewichten entgegenzuwirken und auf Dauer echte Gleichstellung zu erreichen.

Die Frauenquote ist nicht ungerecht. Die wahre Ungerechtigkeit liegt nicht in der Quote, sondern in der systematischen Benachteiligung von Frauen, die über Jahre, wenn nicht Jahrhunderte hinweg politisch marginalisiert wurden. Die Quote ist auch keine Maßnahme, um Männer zu benachteiligen, sondern ein Ausgleich für die jahrelange Ungleichbehandlung von Frauen. Es geht darum, ein System zu schaffen, das allen Geschlechtern gleiche Chancen und Möglichkeiten bietet, in politischen Ämtern mitzuwirken und um eine gleichberechtigte, moderne und zukunftsfähige Demokratie. Die Politik muss sich deshalb ändern, damit Frauen ermutigt werden sich aktiv zu beteiligen und nicht befürchten müssen öffentlich an den Pranger gestellt zu werden.

Im Gleichstellungsaktionsplan "Æquitas" heißt es dazu als Leitsatz des Handlungsfeldes "Beteiligung": "Frauen und Männer sind gleichberechtigt in politischen Gremien vertreten, an Entscheidungsprozessen auf Augenhöhe beteiligt und gestalten das politische und gesellschaftliche Leben aktiv mit." Um dies umsetzen zu können, brauche es auch eine starke weibliche Vertretung in allen politischen Gremien, sind die Mitglieder des Landesbeirates für Chancengleichheit für Frauen überzeugt. Denn es gibt viele Männer, die in politischen Ämtern sitzen, die weniger qualifiziert sind als die Frauen, die dort nicht sitzen dürfen“, so die Beiratspräsidentin Ulrike Oberhammer und Vizepräsidentin Nadia Mazzardis.

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