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  3. Billig, schlecht und gemein
Lesezeit: 2 min

Billig, schlecht und gemein

Im Frühling 2012 von Dr. Luis Fuchs

Dieser Artikel erschien vor 13 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Er finde es ziemlich gemein, meinte kürzlich ein Bekannter, dass man Pflanzen als gemein bezeichne, zum Beispiel die gemeine Wegwarte oder den gemeinen Schneeball; bei der gemeinen Kratzdistel verstehe er es noch, weil sie uns ja auch kratze. Es galt zu klären, dass die Bezeichnung gemein früher noch nicht eine abwertende Bedeutung an sich hatte. Was heute „böse, von übler Gesinnung“ heißt, eben gemein, ist früher nur das Gewöhnliche gewesen, also das Gemeinsame. Was allen gehört, ist gemein, wie das Sprichwort besagt: „Wo die Wies ist gemein, ist das Gras gerne klein.“ Als das Gewöhnliche dem feinen Bürgertum ebenso wenig gefiel wie alles Schlichte oder Billige, da sank auch gemein ab. Ebenso hat die Allgemeinheit nichts mit Gemeinheit zu tun, wie auch eine Gemeinde nicht eine Versammlung von gemeinen Menschen ist. Wenn also die Kratzdistel das Attribut gemein trägt, so bedeutet dies einfach nur, dass sie keine besonderen Merkmale aufweist.

„Die Trenitalia versieht ihren Dienst schlecht und recht“, räumte man an zuständiger Stelle ein. Entweder ist der Service schlecht oder aber recht, beides gleichzeitig kann ja nicht gut zutreffen. Hierzu ist klarzustellen, dass das Wort schlecht ursprünglich nur „einfach“ bedeutete, nichts Schlechtes also. Sein Sinn war genau genommen „eben, geglättet“, dafür sagen wir heute „schlicht“. Die ursprüngliche Bedeutung hat sich im Umstandswort schlechthin erhalten, was so viel heißt wie „ganz und gar, überhaupt, durchaus“.

„Es ist recht und billig, gut für die Tiere zu sorgen“, beteuern die Tierschützer. Wenn etwas billig ist, kann es dann auch hochwertig und erstrebenswert sein? Durchaus, denn die längste Zeit war das Wort gleichbedeutend mit „angemessen“ oder „dem natürlichen Rechtsempfinden entsprechend“. Diese ursprüngliche Bedeutung kennen wir noch aus dem Begriff „etwas billigen“, es also gutheißen. Billig wird erst seit dem 18. Jahrhundert in der Bedeutung „kostengünstig“ benutzt. Die niedrigen Preise waren von den Händlern als angemessen, als billig ausgerufen worden. So nahm das Wort die Bedeutung „minderwertig, von minderer Qualität“ an. Ein Händler, bei dem die Waren besonders wenig kosteten, wurde als „billiger Jakob“ bezeichnet.

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