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  3. Rund um die Torggl
Lesezeit: 2 min

Rund um die Torggl

Im Winter 2009 von Dr. Luis Fuchs


Jetzt setzt enk lei frisch rund um den Tisch, nehmt Messer und Gobl, reißt auf enkern Schnobl, mocht an Gottsnom` und esst olles zsomm! Mit diesen Versen lädt uns der Mundartdichter Hans Fink zum Törggelen ein. Was landauf landab im Herbst als kulinarische Pflichtübung zelebriert wird, geht ursprünglich auf einen Eisacktaler Brauch zurück: An den ausklingenden Tagen der Weinlese trafen sich einst die Weinbauern nur unter sich im Keller, nicht weit von der Torggl, dem Ungestüm aus schweren Balken mit dem gigantischen Torgglstein. Mit der Zeit gesellten sich Verwandte und Bekannte dazu, man traf sich in den wohnlicheren warmen Stuben, verkostete den neuen Wein nicht ohne sich an Speck, Käse, Roggenbrot, Nüssen und Kastanien zu laben. Der Brauch also, der so typisch und ausschließlich in Südtirol beheimatet ist, hat seine sprachliche Wurzel allerdings im Wortschatz der Römer. Törggelen leitet sich vom lateinischen torquere her, was pressen, drehen heißt. Gemeint ist damit das Pressen der Maische, auch Praschgl genannt, in der Torggl. Mit torkeln, also dem unsicheren und taumelnden Gang, hat der Ausdruck auch zu tun, die Bewegung eines Angeheiterten wird hierbei mit dem ungleichmäßigen Drehen der Torggl verglichen.

Heutzutage werden beim Törggelen natürlich auch Hauswürste mit Kraut, Schweinsrippelen und schöpsernes Bauernbratl serviert. Das Wort Schöps ist ebenso weit hergeholt, kommt es doch vom altslawischen skopiti, was soviel wie verschneiden bedeutet, und ist über das tschechische skopec, d. h. verschnittener Schafbock, langsam westwärts gewandert. Heute versteht man unter Schöpsernem soviel wie Fleisch vom Schaf, einerlei welchen Geschlechts.

Auf dem Weg zu den Buschenschänken vergnügen sich die Törggelegäste oft damit, die letzten übersehenen Träublein und Äpfelchen zu vernaschen. Dieses alte Tiroler Stehlrecht wird als Spigeln bezeichnet, was mit dem Spiegel gar nichts zu tun hat. Das Wort ist auf das lateinische spica (Ähre) zurück zu führen und kam über das italienische spigolare (sammeln) in unsere Mundart: Die Minderbemittelten hatten seinerzeit das Recht, auf dem Kornacker die verlorenen Getreideähren aufzulesen. Wenn jedoch herbstliche Gäste in Kastanienhainen nach gefallenen Früchten stirgn, finden unsere Bauern wenig Gefallen daran.

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Meraner Stadtanzeiger 3/2009
Fri, 09. Oct 2009

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