Grüne Rösch Verdi - Mut zum Wandel

28. October 2024

 

Vor einigen Tagen erschien in den Medien eine Stellungnahme von Fachlehrer*innen und Italienisch-Lehrer*innen an deutschen Schulen unserer Stadt. Thema waren Chance und Potenzial eines endlich zu errichtenden zweisprachigen Kindergartens.
 

Wir Meraner Grüne unterstützen diese Position mit Überzeugung. Wir haben als Bewegung in Südtirol immer dafür gekämpft, dass in unserem Land neben der Respektierung der jahrhundertealten Tradition der ladinischen Gemeinschaft die kulturelle und sprachliche Identität von italienisch und deutsch sprechenden Menschen durch die Begegnung und das gegenseitige Verständnis gestärkt wird. Mittlerweile werden hier hundert und mehr Sprachen gesprochen, so dass Anpassungen im Bildungssystem notwendig wären. Unser vor einigen Jahren im Landtag eingebrachter Vorschlag, ab dem Kindergarten zweisprachige Angebote für diejenigen einzurichten, die dies wünschen, wurde bisher jedoch nicht behandelt.

Aber, und auch hier stimmen wir mit den Aussagen im Dokument der Lehrerinnen und Lehrer überein: „Den jungen Menschen fehlt eine echte Motivation zum Erlernen einer zweiten Sprache, die nicht immer und nur an einzelne Lehrerinnen und Lehrer delegiert werden kann“. Das heißt, wenn die Schule Motor und Ausdruck der Gemeinschaft sein soll, dann braucht es um sie herum und daneben eine inklusive Realität. Es geht darum, dass Kinder und Jugendliche in und außerhalb der Schule die Motivation und die Erleichterung finden, sich kennen zu lernen, sich zu begegnen, die Sprache des anderen zu benutzen.

Die Angst, die deutschsprachige Bevölkerung könnte durch ein zusätzliches, freiwilliges Bildungsangebot, die eigene kulturelle Identität zu verlieren, kann durch das konkrete Beispiel der Schule der ladinischen Gemeinschaft zerstreut werden. Denn obwohl die ladinische Sprachgruppe großen Wert auf die Pflege ihrer eigenen Traditionen, Bräuche und Sprache legt, wird in ihren Schulen in bis zu drei Sprachen unterrichtet.
Darüberhinaus stellt sich die Frage, wie es um die Qualität der personellen und strukturellen Ressourcen bestellt ist. Es werden mehr Lehrpersonen benötigt und ihre Arbeit muss gesellschaftlich anerkannt und gewürdigt werden. Wir müssen in ihre Ausbildung und Motivation investieren. Gleichzeitig brauchen wir aber auch Schulgebäude, die den neuen Anforderungen gerecht werden. Einrichtungen, in denen, wie in Sinich, Schulen der gleichen Jahrgangsstufe beider Sprachen unter einem Dach zusammenleben und bereit sind, auf der Grundlage gegenseitiger Bedürfnisse und gemeinsamer Planung Räume zu tauschen. In diesem Sinne wäre es in Meran hilfreich, wenn Gebäude wie die alte Schule in Sinich und die Georgen-Schule in Obermais in naher Zukunft so umgestaltet werden, dass sie diesen Anforderungen entsprechen können.

Und es bräuchte den politischen Willen, das von der Regierung Rösch auf den Weg gebrachte Projekt für das Schulzentrum Untermais endlich umzusetzen. Wir forden auch, dass die Umgestaltung des ehemaligen Priorats, in dem die italienischsprachige Musikschule „A. Vivaldi“ untergebracht werden soll, zügig abgeschlossen wird. Dieser Schritt würde es ermöglichen, die Georgen-Schule in der Cavourstraße, in der derzeit die italienische Musikschule untergebracht ist, freizugeben. Dort könnten dann in naher Zukunft die von vielen Familien und von einer Arbeitsgruppe des Gemeinderates geforderten zweisprachigen Kindergarten-Sektionen errichtet werden.

 Kurzum, und auch hier stimmen wir wieder mit dem Appell der Lehrerinnen und Lehrer überein: „Es ist an der Zeit, den Mut zu haben, den Wandel zu vollziehen, den die Gesellschaft fordert“.


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