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  3. Bio-Hofschank Schnalshuber
Lesezeit: 6 min

Bio-Hofschank Schnalshuber

Im Herbst 2014 von Dr. Johannes Ortner

Dieser Artikel erschien vor 11 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Nachdem man sich durch die engen Gassen des Weindörfchens Plars (Gemeinde Algund) gewunden hat, kommt man schließlich vor einem gediegenen Burggräfler Bauernhaus zu stehen und parkt sein Gefährt unter einem großen Nussbaum. Dem Hofschank Schnalshuber eilt unter Freunden einer authentischen Tiroler Kost ein besonders guter Ruf voraus. Längst kein Geheimtipp mehr, muss man Wochen oder gar Monate voraus einen Platz bestellen, um im Herbst beim Törggelen ein paar gemütliche Stunden in einer Burggräfler Bauernstube zu verbringen.

Christian Pinggera ist Bauer und Gastwirt zugleich, eine imposante und umtriebige Gestalt, der mir seinen jahrhundertealten Hof zeigt. Das Herzstück sind die beiden Stuben, die eine mit Täfelung und Kachelofen von 1642, die andere die berühmte „Zeitungsstube“, wo die Tapeten entfernt wurden und darunter Zeitungen aus dem 19. Jahrhundert zum Vorschein kamen. Christian Pinggera beließ die ursprünglich als Makulatur dienenden Zeitungen an der Täfelung und so kann man bei einer zünftigen Marende und einem Glasl Rotwein die Nachrichten der Meraner Zeitung oder des Burggräfler nachlesen. Die älteste Zeitung datiert aus dem Jahre 1871!

 

Bio-Landwirtschaft aus Überzeugung

Zugleich betont der Hausherr, dass der Schnalshuber trotz geselliger Buschenschank-Atmosphäre in erster Linie ein Obst- und Weinhof sei. Seit 1997 wird Bio-Anbau betrieben (Bioland-Kriterien) und ebenso lang ist der Schnalshuber ein Buschenschank, wo jene Produkte angeboten werden, die der Hof abwirft.

Mittlerweile eine Rarität, wird in den Weingütern noch die autochthone Weißweinsorte Fraueler angebaut, weiters der „Marend-Wein“ Vernatsch, Blau- und Weißburgunder und neue PIWI-Sorten (pilzwiderständige Sorten), deren Geschmack (noch) polarisiert. Der Wein wird selbst gekeltert und kann – wenn’s besonders gemundet hat – auch am Hof erworben werden.

Die Äpfel (Gala, Braeburn, Topaz, Sansa, Pinova) gehen in die Obstgenossenschaft Bio-Vinschgau.

Neben dem Obst- und Weinbau frönt Pinggera der Leidenschaft des Schnapsbrennens. Seit 2003 verfügt der Hof über eine modern eingerichtete Hofbrennerei, der Hausherr selbst hat von 2005 bis 2007 in Wien einen Fachlehrgang für Schnapsbrennen und Bierbrauen absolviert und ist seitdem vom Berufsbild her Getränketechniker. Das bäuerliche Brennrecht unter Maria Theresia führte dazu, dass früher viele Höfe für den Eigengebrauch Schnaps brannten. Großvater Matthias Unterweger hat trotz vorhandener Brennkessel nicht mehr gebrannt, die Brenngeräte verfielen – bis Christian Pinggera der alten Tradition neues Leben einhauchte. Als Brennfrüchte eignen sich Williamsbirnen, Quitten, Zwetschgen, Schlehen und natürlich die Trester, die beim Weinkeltern anfallen. Himbeeren und Nüsse schließlich bilden die Basis für einen süßen Likör.

 

Der Buschenschank ist der verlängerte Arm der Landwirtschaft

Der Betrieb als Buschenschank ist der „verlängerte Arm der Landwirtschaft“: Es wird selbst produziert, selbst veredelt, selbst vermarktet. Das ist zwar anstrengend, allerdings vergrößert sich die Gewinnspanne. Pinggera betont, dass so viel Arbeit anfalle, dass man für neun Monate einen saisonalen Mitarbeiter habe anstellen müssen, und man fürs „Wimmen“ und „Zupfen“ auch noch zwei weitere Arbeitskräfte benötige.

Ein Buschenschank braucht natürlich auch Fleisch und Käse. Diese bekommt der Bauer von anderen Biohöfen, manchmal im Tausch gegen Obst und Wein oder eben gegen Bezahlung. Das Fleisch wird selbst ausg’least, es wird gewurstet und Speck geselcht! Der Buschenschank hat sich zum zweiten Standbein des Hofs gemausert. Trotz der großen Nachfrage wird nicht vergrößert, Qualität geht vor Quantität!

 

Gaumenfreuden und Geselligkeit

Die gute Seele in der Küche ist Mama Rosa Unterweger. Sie ist autodidakte Köchin und hat sich die Kochkunst von ihrer Mutter abgeschaut. Typische Traditionsgerichte sind Knödel aller Gattungen (Kas, Spinat, Bärlauch, Ronen, Speck), Fleischkrapflen, Bratelen, Rippelen sowie Krapfen und Kuchen als Nachspeisen, deren Füllungen samt und sonders dem wunderschönen Garten entstammen.

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Ausgabe 18/2014
Meraner Stadtanzeiger 18/2014
Fri, 19. Sep 2014

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