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  3. Die Biomüllvergärungsanlage in Lana
Lesezeit: 6 min

Die Biomüllvergärungsanlage in Lana

Im Frühling 2016 von Angelika Kröll Kofler

Dieser Artikel erschien vor 9 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Die Biomüllvergärungsanlage oder Biogasanlage in den Tisner Auen ist im Besitz der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt. Geführt wird die Anlage von der Eco-Center AG und für die Sammlung des Biomülls sind die Gemeinden und die Bezirksgemeinschaften zuständig. Notwendig gemacht haben diese Anlage gesetzliche Vorgaben, wie das Erreichen der Quoten bei der Wertstoffsammlung und der Anteil von Biomüll von höchstens fünf Prozent im Restmüll. Biomüll muss entweder kompostiert oder gesammelt und zur Biomüllvergärungsanlage Lana transportiert werden.

Die Biomüllvergärungsanlage in Lana wurde im Mai 2006 in Betrieb genommen, anfangs noch kombiniert mit einer Kompostierung des vergorenen Schlammes. Da der Flächenbedarf für die Kompostierung und die Geruchsbelästigung für die angrenzenden Wohnsiedlungen zu groß waren, wurde die Kompostierung ausgesiedelt und gezielt auf die Vergärung mit Gasproduktion und Umwandlung in Strom und Wärme gesetzt.

Die Anlage funktioniert jetzt mit einer Luftabsaugung, die Gerüche werden durch einen riesigen Biofilter aus Holzschnitzeln neutralisiert.

Das Herzstück der Biomüllvergärungsanlage ist der Fermenter, in dem aus Biomüll Biogas (CH4) mit einem Anteil von 60 % Methan entsteht, das als Treibstoff einen Gasmotor mit Stromgenerator antreibt, wobei elektrischer Strom und Wärme entstehen.

Die erhobenen Daten von 2009: Es wurden 12.000 Tonnen Biomüll angeliefert, davon konnte die Anlage ca. 9.600 Tonnen verarbeiten. Die restlichen 2.400 Tonnen wurden nach Cadino zur großen Biogasanlage unter Salurn und zu anderen Vergärungsanlagen außerhalb der Provinz geliefert.

An Leistung ergeben sich täglich 7.500 KWh produzierten Stroms, was im Monat stolzen 210.000 KWh entspricht. Davon werden 40 % für den Eigenbedarf gebraucht, der Rest wird ins Stromnetz eingespeist. An Abfall ergeben sich 1.300 Tonnen Sand- und Rechengut, die zur Mülldeponie gebracht werden, sowie 2.000 Tonnen an Schlamm, die an das Kompostierwerk geliefert werden.

Die Biomüllsammlung

Der genaue Ablauf an der Biomüllvergärungsanlage, wie Vorarbeiter Markus Angerer erläutert, folgt einem konstanten Schema. Der in den Gemeinden wöchentlich gesammelte Biomüll wird in Lastwagen zur Vergärungsanlage in Lana transportiert. Hier wird zuerst das Gewicht der Anlieferungen nach Gemeinden registriert. Täglich erfassen die Mitarbeiter alle wichtigen Daten der Anlieferung. Statistisch gesehen sind die Monate März und November am schwächsten, was die Biomüllsammlung angeht. Das sind die Saisonzwischenzeiten in den Tourismushochburgen. Allerdings wird in dieser Phase auch so manche „Müllsünde“ zusätzlich begangen, verrät Markus Angerer, denn am Ende der Saison landen beispielsweise Boden- und Putztücher im Biomüll.

Verunreinigungen sind ein ständiges Übel, die die Müllverarbeitung in der Anlage erschweren. Es kam schon vor, dass ein ellenlanger Knochen im Biomüll gefunden wurde, weil er in der Förderanlage stecken blieb; kurios war auch der Fund eines Medizinballes! Es mutet komisch an, doch ein solch unentdeckter Gegenstand kann die Anlage teilweise lahmlegen, großen Schaden an den Geräten anrichten und es bedarf dann großen Aufwands, diesen zu beheben.

Ablauf in der Halle

In der Halle wird der Biomüll abgeladen und mit Schaufelbaggern in den Müllbunker verfrachtet oder der Biomüll wird direkt vom Lastwagen in den Müllbunker gekippt. Derzeit wurde gerade der zweite in Betrieb genommen. Der zwischengelagerte Müll wird regelmäßig mit Bakterien besprüht, die viel vom Verwesungsgeruch neutralisieren. Vom Bunker gelangt der Müll mittels Förderschnecke zum Zerkleinerer. Die Hammermühle, eine rotierende Maschine mit Hämmerchen, zerkleinert die Biomüllreste zu zwei bis drei Millimeter kleinen Teilchen. Es geht weiter zum Löser, wo mit Wasser alles für einige Minuten gut durchmischt wird, um verbliebene schwere Teile absinken zu lassen. Dann kommt die Biomasse noch zum Rechen, wo Verunreinigungen wie z.B. Nylonsäcke und Stoffe entfernt werden. Anschließend werden im Sandabscheider schwere Teile, wie z.B. Eierschalen, Glasscherben, Muscheln und Knochenreste abgesetzt. Diese dürfen nicht in den Fermenter. Die Verunreinigungen werden als Sand und Rechengut in zwei Behältern verwahrt und wöchentlich im Lkw zur Mülldeponie Frizzi Au nach Pfatten geliefert .

Das Herzstück der Anlage: der Fermenter

Der Fermenter hat ein Fassungsvermögen von 1.600 m³ und der Biomüll verweilt dort rund 20 bis 25 Tage, wobei jeden Tag neuer Biomüll nachgeschoben wird. Bei der Fermentation  entsteht Biogas. Wichtig ist die konstante bzw. stündliche Versorgung mit Biomasse, die in den Fermenter hineingepumpt wird. Kommt zu viel auf einmal in den Fermenter, schafft die Biologie die Umwandlung nicht mehr und die Gasproduktion wird gestört, der Fermenter übersäuert und kann nicht mehr biologisch abbauen.

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Ausgabe 9/2016
Meraner Stadtanzeiger 9/2016
Thu, 28. Apr 2016

  • Editorial 09/2016
  • Die Biomüllvergärungsanlage in Lana
  • Wenn die bunten Fahnen wehen
  • Die Manna-Esche
  • Der Zauberstrauch (Hamamelis)
  • Everybody’s darling
  • Echte Klasse ist ein unwiderstehlicher Begleiter
  • Wenn Jugendliche die Schule verweigern
  • Was ist Psychosomatik?
  • Ein neues Pfingsten für die Kirche

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