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Lesezeit: 2 min

Wie eine Fichte zur Staatsaffäre wird

Im Herbst 2023 von Dr. Luis Fuchs


Bereits Anfang November wurde am Rathausplatz in Wien der berühmte Christkindlmarkt eröffnet. An der Seite des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig hat auch der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher die feierliche „Illumination“ des Christbaums vorgenommen. Zu dieser Zeremonie war der Landeshauptmann eingeladen, weil der heurige Weihnachtsbaum, eine 115 Jahre alte und 28 Meter hohe Fichte, im Rautal in der Gemeinde Enneberg gefällt und vom Land Südtirol als Geschenk an die Stadt Wien übergeben wurde. Zu diesem festlichen Anlass ließ die Musikkapelle von Enneberg auch die Landeshymne erklingen, und Kompatscher bemerkte ausdrücklich: „Der Baum ist auch ein Zeichen unserer Verbundenheit mit Wien und Österreich.“

Eigentlich sollte der Weihnachtsbaum beim Wiener Christkindlmarkt die Gemüter erhellen. Nicht so in Italien, wo die Fichte zur Staatsaffäre wird. Beim „Ambiente e Salute“, dem größten Umweltschutzverband Italiens, sorgt der Baum für Unmut und Aufregung, berichtet die Kronen-Zeitung. Die Österreicher sollten ihre eigenen Bäume fällen und dafür nicht extra nach Südtirol gehen, wettert der Umweltpräsident Argante Brancalion. „Es ist nicht zu akzeptieren, dass das Land Südtirol ein natürliches Leben und ein Symbol für Beständigkeit so brutal beendet“, schimpft Brancalion.

Man soll jedoch bedenken, dass es sich bei diesem Baum-Geschenk um eine lang
gehegte Tradition handelt. Seit 1959 kommen die Weihnachtsbäume am Wiener Rathausplatz jedes Jahr aus einem anderen Bundesland; seit 1989 wird auch Südtirol als offizielles zehntes Bundesland zu den Baumlieferanten gezählt. Die Kronen-Zeitung bringt am Fichten-Geschenk einen hintergründigen Aspekt ins Spiel: Genau genommen sei der geschenkte Baum ein Österreicher, denn als er im Jahr 1908 aus dem Boden schoss, habe Südtirol noch zur Habsburger Monarchie gehört.

Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass Südtirol auch einen weiteren Fremdstaat mit einem Christbaum-Geschenk beehrt hat. Am 17. Dezember 2010 wurde eine 93 Jahre alte Südtiroler Tanne mit einer Höhe von 34 Metern auf dem Petersplatz in Rom festlich beleuchtet. Gefällt war der Baum auf etwa 1500 Metern Höhe worden; es war ein Geschenk des Ortes Lüsen an den damaligen Papst Benedikt XVI. Bei einer Audienz bedankte sich der Papst bei der Pilgergruppe aus Südtirol. Man kann vermuten, warum ausgerechnet die Lüsner den Papst mit einer Tanne beschenkten. Bereits als Kardinal hatte Joseph Ratzinger in Brixen öfters auf Urlaub geweilt. Bei einem Aufenthalt im Jahre 2002 hat der damalige Kardinal auf der Rodenecker-Lüsner Alm den Grundstein für die Pianer-Kreuz-Kapelle gesegnet. Es kann sein, dass sich die Lüsner für die wohlwollende Segnung das botanische Geschenk als Geste der Dankbarkeit überbringen wollten. Darüber hat sich damals wohl kein Italiener entrüstet.

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