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  3. Sprechen wir politisch korrekt?
Lesezeit: 2 min

Sprechen wir politisch korrekt?

Im Winter 2013 von Dr. Luis Fuchs

Dieser Artikel erschien vor 12 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

„Die Zoggler will ich nicht nennen, die so etwas tun“, meinte der Alt-Obmann zum jüngsten SVP-Debakel im Landtag. In diesem Zusammenhang fuhren Zeitgenossen schwere Geschütze auf, von „falschen Hunden“ und „hinterfotzigen Feiglingen“, von „politischer Sauerei“ ging die Rede. Wir erinnern uns noch an die despektierliche Bezeichnung als „Esel“, womit ein durchwegs willfähriger Landesrat in aller Öffentlichkeit bedacht wurde. Anscheinend haben wir hierzulande von einer politischen Korrektheit im Sprachgebrauch („Political Correctness“) nichts mitbekommen, wohingegen diese weltweit nachdrücklicher denn je eingefordert wird. So soll das Wort Neger vermieden werden, da ihm etwas Verächtliches, Beleidigendes anhaftet, wohl wegen seines Anklangs an das Schimpfwort Nigger. Man wich auf die Ausdrücke Schwarzer und dann auch Farbiger aus, doch auch diesen Bezeichnungen haftet immer noch die Hautfarbe an; empfohlen wird nunmehr – bezogen auf die Herkunft – der Ausdruck Afro-Amerikaner. Wie gehen wir aber mit dem Mohrenkopf oder dem Negerkuss um? Früher hieß im deutschen Sprachraum ein Mensch mit schwarzer Haut Mohr, die Bewohner Nordafrikas (Mauretanien) wurden auch Mauren genannt. Zur runden Süßigkeit mit Schokoladenüberzug sollen wir neuerdings Schokokuss oder Schaumkuss sagen.

Nicht alle Ausländer kehren in ihr Ursprungsland zurück, manche werden zu Einheimischen und als solche zu Menschen mit Migrationshintergrund umbenannt. Auch die Bezeichnung Zigeuner ist mittlerweile verpönt, obwohl dem Wort auch ein positives Image anhaftet und wir es mit feuriger Geigenmusik und Lebenslust verbinden. Von Sinti und Roma zu sprechen wird jetzt empfohlen, obwohl auch andere Volksgruppen mitgemeint sind. Kaum durchsetzen dürften sich die dafür vorgeschlagenen Bezeichnungen als mobile ethnische Minderheit oder gar als Angehörige einer nicht sesshaft lebenden Ethnie. Müssen wir dann auch auf das Zigeunerschnitzel verzichten? Wohl nicht. Auf den Speisekarten der Restaurants bleibt das Zigeunerschnitzel sicherlich erhalten, genauso wie der Zigeuner in den Texten der Volksmusik und der Operette.

Die „Gesellschaft für deutsche Sprache“ (GfdS) hat vor Jahren die Bundesbürger befragt, welche Wörter sie am abstoßendsten fänden. Am schlimmsten fanden sie dabei das Wort Krüppel. Mittlerweile ist auch schon die Bezeichnung Behinderter verdrängt und die politisch korrekt Sprechenden verwenden dafür den Ausdruck Menschen mit speziellen Bedürfnissen. Heutzutage ist es sogar verpönt, von Greisen und Alten zu sprechen; wir reden respektvoll von Betagten und Senioren; sogar das Altersheim hat sich mancherorts zu einer Seniorenresidenz herausgeputzt.

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Ausgabe 3/2013
Meraner Stadtanzeiger 3/2013
Fri, 08. Feb 2013

  • Editorial 03/2013
  • Drei mögliche Wege nach Rom
  • Die Silber-Akazie
  • Ein Bildstock in Obermais, der Erinnerungen weckt
  • Ein Bild sagt mehr als tausend Worte (1)
  • Winterwanderung über die Rodenecker Almen
  • Scheinselbständigkeit
  • Sprechen wir politisch korrekt?
  • Utopie oder Vision?

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