Wochenblatt Meran
  • Meraner Stadtanzeiger Wochenblatt
  • News
  • Magazin
    • Editorial
    • Der Stieglitz
    • Titelthema
    • merk-würdig
    • So gesehen
    • Wandern in Südtirol
    • Botanischer Spaziergang
    • Aufgelesen
    • Ausländer in Meran
    • Chronik
    • Der Sterngucker
    • Erlesenes
    • Gesundheit
    • Historisches
    • Interview
    • Kolumne
    • Kultur
    • Meraner Informiert
    • Porträt
    • Ratgeber
    • Wirtschaft
    • Wohl ist die Welt...
    • Worte über Worte
    • Worte zum Nachdenken
  • Service
    • Ausgabenarchiv
    • Blätterarchiv
    • Kleinanzeigen
    • Gesundheit
      • Apotheken Meran
      • Ärzte Meran
    • Kirchen / Gottesdienste
    • Reiseleiter für Meran
    • Wetter für Meran
    • Verkehrsbericht Meran
  • Info
    • Termine
    • Preise / Mediendaten
    • Team
    • Kontakt
  1. meraner.eu 
  2. Historisches  
  3. Die Kunsthandwerker Gold- und Seidensticker
Lesezeit: 4 min

Die Kunsthandwerker Gold- und Seidensticker

Berufe vergangener Zeiten

Im Herbst 2015 von Dr. Elfriede Zöggeler-Gabrieli

Dieser Artikel erschien vor 10 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Die Gold-, Silber- und Seidensticker bzw. Näher galten als ausgesprochene Kunsthandwerker, die verschiedene Grundstoffe wie Seide, Samt und Brokat, aber auch Baumwolle, Leinen oder Wolle genauso wie Tuch und Leder mit drellierten Gold- und Silbergespinsten sowie farbigen Seidengarnen und Perlen bestickten. Allen gemeinsam ist, dass sie künstliche Figuren mit dem entsprechenden Material stickten, wobei Geschicklichkeit gefordert war. Es handelt sich um eine sehr alte Kunst, die zunächst insbesondere in China und Japan beheimatet war und später durch die Byzantiner in der abendländischen Kultur Aufnahme fand. In den europäischen Städten begegnet uns diese Prunkstickerei seit dem Hohen Mittelalter, wo sie im Auftrag des Adels und des reichen Bürgertums ausgeführt wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert blühte diese Technik wieder auf und zwar besonders in Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland.

 

Die Stickerei

Die Hauptwirkung der Stickerei beruhte auf der wechselnden Anordnung der verschiedenen Sticharten bei den mehr oder minder erhaben gehaltenen Formen. Glänzende und matte Gold- und Silberkantillen, Flitter, Folien, Perlen und bunte Steine erhöhten noch die Wirkung. Der Stickgrund wurde auf einem kräftigen Stickrahmen aufgespannt und das entsprechende Muster oder Motiv auf den Stoff übertragen. Gestickt wurde in verschiedenen Techniken mit einer Goldspindel und bei stärkerem Unterstoff mit einer Ahle zum Vorstechen. Man unterschied zwischen der Anlegetechnik, bei der entweder das einfache Aufnähen der Goldfäden oder Schnüre erfolgte, die entweder sichtbar oder unsichtbar mit Überfangstichen festgehalten wurden, die Kordeltechnik, die ähnlich der Anlegetechnik ausgeführt wurde, nur dass sämtliche Formen über gespannte Schnureinlagen, den sogenannten Kordeln, angelegt wurden, das Stechen, wobei die Musterfiguren mit geraden oder schrägen Plattstichen bedeckt wurden, das Sprengen, wo der Faden über die Formen hin- und zurückgeführt und nach jedem Legen mit ein oder zwei Stichen festgehalten wurde und letztendlich die Fantasiestickerei mit Kantille und Flitter.

Bei erhaben zu stickenden Figuren wurden die Formen mit Baumwolle unterstickt oder erhielten eine Karton- bzw. Lederunterlage.

 

Historische Belege

Dieses Kunsthandwerk wurde nicht nur von weltlichen Meistern ihrer Zunft, sondern zudem in verschiedenen Klöstern gepflegt; wertvoll bestickte Kirchenparamente, Messgewänder, allgemeine Klosterarbeiten usw. zeugen davon. Kirchliche Würdenträger und der Adel schätzten derartige Stickereien. Belegt wird dies durch kirchliche Verzeichnisse oder profane Kostenaufstellungen, wie eine Innsbrucker Abrechnung des Herzogs Sigmund des Münzreichen von 1475, in der sich die Summe für die Ausgaben des Seidennähers mit 14 Mark zu Buche schlägt.

Merans Gold- und Seidensticker/ näher, mussten – wie alle städtischen Gewerbetreibenden – ihren Tribut an die örtliche Stadtverwaltung entrichten. So sind dem Meraner Stadtsteuerregister von 1492 gleich zwei Handwerker dieses Berufszweiges samt ihrer Steuerschuld zu entnehmen und zwar: Marx Seydenater, der 3 lb perner und maister Kuenrat Seidnnater, welcher 1 lb zu leisten hatte.

Aufschluss über die Themenwahl einer Stickarbeit gibt die Beschreibung von drei größeren und drei etwas kleineren Stickwaren, welche im Inventar von 1727 des Obermaiser Gold- und

Weiterlesen?

Sie haben der Cookie-Nutzung nicht zugestimmt. Das ist natürlich in Ordnung. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, dass wir auf die - auch noch so spärlichen - Werbeeinnahmen angewiesen sind, um den Betrieb der Website aufrecht zu erhalten. Falls sie den vollen Inhalt sehen möchten, können sie hier der erweiterten Cookie-Nutzung und somit den Werbeeinblendungen zustimmen und uns so ermöglichen, Werbung von Drittanbietern einzublenden. Danke.

Werbung

Restaurant Ferienwohnungen NiederhofBestattung Theiner in Meran
Ausgabe 19/2015
Meraner Stadtanzeiger 19/2015
Thu, 01. Oct 2015

  • Editorial 19/2015
  • Hilfe und Unterstützung
  • Es war einmal gewesen
  • Fünf Kreuzdorngewächse
  • Wie finde ich die Herbststernbilder?
  • Der weiße Hautkrebs - Heilung ist wahrscheinlich
  • Die Kunsthandwerker Gold- und Seidensticker
  • Jugendliche und zu viel Medienkonsum?
  • Auf die Tatschspitze

PDF-Download 19/2015
Meraner Stadtanzeiger
Meraner Medien GmbH
Romstraße 65
39012 Meran
MwSt. 02 635 820 216

Tel. 0473 234 505
P.IVA 02 635 820 216

Bankverbindung:
Südtiroler Volksbank: IT94 O 05856 58590 0405 7122 3610
Südtiroler Sparkasse: IT85 P 06045 58596 0000 0502 0574

  • Impressum
  • Cookies
  • Datenschutz
  • Kontakt
  • powered by dp