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  3. „Mein Ehemann führt ein Tagebuch“
Lesezeit: 2 min

„Mein Ehemann führt ein Tagebuch“

Rudolf Ladurner inszeniert Dacia Marainis Erzählungen unter dem Titel „Mio marito“ im Theater in der Altstadt

Im Sommer 2013 von Dr. Ferruccio Delle Cave

Dieser Artikel erschien vor 12 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Zu den frühen Arbeiten der  italienischen Schriftstellerin Dacia Maraini gehört ein Erzählband unter dem Titel „Mio marito“, in denen die Autorin die traditionelle Stellung der geknechteten und unterjochten Frau in stark karikaturhaften Zügen beschreibt. Im Schatten ihres Mannes gehen diese Frauen in der Bewunderung ihrer Gatten bis an die Grenze des Selbstmitleids und der Selbstausbeutung. In der Dramatisierung dreier Geschichten durch Rudi Ladurner wird ein faszinierendes Gebilde erzählter Situationen aus dem Alltagsleben im Italien der späten 1960er Jahre. In „Mio Marito, mein Mann“ steht die Beziehung eines Paares im Mittelpunkt. Im Laufe des Dialogs der beiden Frauen wird immer deutlicher, dass es weniger um den bewunderten Mario, sondern um Hassliebe geht. Die Frauen, Patrizia Bonesi und Patrizia Pfeifer spielen ein und dieselbe Person, sind einerseits fasziniert von ihrem Mann, können aber andererseits nichts Gutes an ihm finden. In „Le lenzuola di lino“ steht die Ehefrau unfreiwillig zwischen ihrem Mann und seiner Geliebten Elena, die ihr erst wirklich ein Dorn im Auge wird, wenn sie buchstäblich ans Eingemachte, nämlich an die Leinenbettwäsche geht. In „Das rote Heft“ entdeckt die Ehefrau das Tagebuch ihres Mannes, das wenig Überraschendes, sondern nur nichtssagende Banalitäten enthüllt.  Mit Paola Bonesi und Patrizia Pfeifer setzt das Theater in der Altstadt Meran die Tradition deutsch/italienischer Inszenierungen fort. Rudi Ladurners Regiekonzept setzt auf sprachliche Virtuosität gleichermaßen wie auf austarierte und ausgeklügelte Ironie, die nie zu platter Satire wird. Dazu gehören  die sparsame Bühnenausstattung ebenso wie die herrliche Kostüm- und Frisurenkarikatur von Katharina Marth. Paola Bonesi spielt und spricht das italienische Original, Patrizia Pfeifer die deutsche Übertragung und geben insofern ihr Bestes, als es in „mio marito“ keineswegs um überholte Lachschlager aus der Frühzeit des Emanzipationskrieges zwischen Mann und Frau geht, sondern um die unfreiwillige Komik prägnanter Situationen, die im Prosatext heute kaum noch genießbar sind, in der Dramatisierung aber zu neuem Leben erwachen. Beide Darstellerinnen gehen in den drei Erzählungen in ein dramaturgisch wirksam inszeniertes Stechen, aus dem sie beide als ebenbürtige Siegerinnen hervorgehen: Paola Bonesi etwa in ihrer brillanten Darstellung und sprachlicher Finesse im neapoletanischen Dialekt „Le lenzuola di lino“ oder Patrizia Pfeifer in herrlich karikierender Attitüde in „Mio marito“. Bis heute zieht sich das Thema Emanzipation beinahe als Leitmotiv durch das Werk der Dacia Maraini. Im „Theater in der Altstadt“ erfuhr es letzte Woche eine gelungene und leichtfüßige Renaissance. 

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Ausgabe 12/2013
Meraner Stadtanzeiger 12/2013
Fri, 14. Jun 2013

  • Editorial 12/2013
  • „Gute Ausgangslage, aber Zukunftssorgen“
  • Die Gleditschie
  • Schüler lesen im Ost-West-Club
  • Jahresbericht des Pflegezentrums für Vogelfauna Schloss Tirol
  • Der Sterngucker
  • Augenmigräne - migraine ophthalmica
  • Herz-Jesu-Bräuche vor 50 Jahren
  • „Mein Ehemann führt ein Tagebuch“
  • Jeden Tag eine gute Tat
  • Eheverträge
  • Rundwanderung unterm Schlern
  • Steuerbonus für Sanierungsarbeiten verlängert und teilweise sogar erhöht
  • Terminaufschub für Steuerzahlungen
  • Sprachliche Bandwürmer

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