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Lesezeit: 2 min

Von kriechenden und fliegenden Kleidern und Bekleideten

Im Winter 2011 von Verena Maria Hesse

Dieser Artikel erschien vor 14 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Die Ballsaison ist eröffnet

Die Kleider sind mit Pailletten bestickt und Swarowski getränkt, lang, elegant, fließend, schwarz, kurz, auffallend und dekolletiert.
Es gibt die, mit denen Frau über das Tanzparkett schwebt und die, mit denen sie sich wie eine gehbehinderte Meerjungfrau mit geschwollener Schwanzflosse fortbewegen muss.
Körper werden wie von fließenden Gewässern umspült und durch ein gut sitzendes Abendkleid in ungewohnte Sphären emporgehoben. Die Anmut der Bekleideten sprießt aus jeder Pore und der Auftritt ist überzeugend.
Oder aber es drückt und klemmt, Reißverschlüsse drohen bei jeder Bewegung zu platzen, die Ränder der Unterwäsche zeichnen sich ab. Die Farbe ist out, der Schnitt aus dem Jahre Schnee, aber das Ding hat so mitleidig im Schrank gehangen und könnte durch erneutes Tragen seine Daseinsberechtigung wieder erlangen. Man ist als Normalsterblicher einfach immer wieder falsch gekleidet, man weiß es dann auch, aber im Kursaal ist es einfach zu spät.

Egal ob man sie bei der Shiatsu Massage antrifft, beim Elternsprechtag in der Grundschule, auf der Zuegghütte bei Minus 10 Grad, bei einer Beerdigung oder im Krankenhaus drei Tage nach der Entbindung - manche Frauen sehen einfach immer gut aus. Sie sind nie peinlich gekleidet, nie overdressed, nie zu leger. Sie wissen, dass violett das bessere Schwarz ist, und haben neben dem Woolrich Mantel in Schlammfarbe auch noch die Freizeitjacke von Northface zum Spazieren am Tappeinerweg im Petto.
Sie tragen Stöckelschuhe, wenn sie nicht weit gehen müssen, und Sneakers, wenn sie der kleinen Tochter am Spielplatz nachlaufen. Sie haben in der Übergangszeit keine Schweißränder unter den Armen und frieren sich nach der Arbeit beim Radfahren nie was ab.
Und sie tragen Ballkleider, die einfach zeitlos sind, die sie auch in fünf Jahren noch tragen können mit einer anderen Kette und andersfarbigen Strumpfhosen. Es sind schlicht geschnittene Modeklassiker, einfärbige Etuikleider etwa. Man sieht, dass sie nicht unter extremem Druck am Samstagmorgen mit Schuhen, Strümpfen und Clutch um ein halbes Vermögen erworben wurden, sondern dass sie gekauft wurden, als es sich ergeben hat. Als im Corso Vittorio Emanuele die wirklich Großen ein wenig Platz gemacht haben für die Sommerkollektion und ein paar Abendkleidchen aussortiert wurden.
Genau so muss man nämlich denken: Mit so mein ich, dann zuzuschlagen, wenn sich die Situation des Zuschlagens anbietet, nicht wenn die Situation ein neues Kleidungsstück erfordert. Denn dann ist man meistens so verzweifelt, dass man Dinge kauft, die man in geistig zurechnungsfähigem Zustand nie kaufen würde.
Das ist die eine Theorie.
Die andere ist, dass diese bemerkenswerte Spezies einfach sehr, sehr viel Zeit, Kraft und Geld in das eigene Aussehen investiert.

Kann man sich denn was davon kaufen, wenn die anderen einen für stets topp gestylt halten? Wird man davon glücklich? Schläft man nachts besser? Hat man mehr Geld auf dem Konto? Sind die Kinder dieser Leute in der Schule besser?
Ich denke nicht. Ich denke es ist gut, „auf sich zu schauen“, sich zu pflegen und sich manchmal etwas Gutes zu tun, aber das Aussehen sollte nicht allgegenwärtig und alles beherrschend sein - dazu ist es zu vergänglich.

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Ausgabe 2/2011
Meraner Stadtanzeiger 2/2011
Fri, 28. Jan 2011

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