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Lesezeit: 1 min

Galgenhumor

Im Winter 2025 von Georg Schedereit


„Na, diese Woche fängt ja gut an!“, sagte der zum Tode Verurteilte, als er Montagfrüh zum Galgen geführt wurde. Das nennt man Galgenhumor.

Sigmund Freud hört da ein „Über-Ich“ heraus. Es tröstet das Ich über das Untröstliche hinweg. Nach dem Motto: Die Lage mag noch so katastrophal sein – du bewältigst sie nur mit größtmöglichem inneren Abstand. „Ach, wie schießt ihr schlecht!“ – einen Schuss Galgenhumor höre ich auch bei Andreas Hofer heraus, aus seinen angeblich letzten Worten vor seiner Hinrichtung. Bei beiden Beispielen beharrt das Ich darauf, dass ihm die Außenwelt nichts anhaben kann; es lässt sich auch im Extremfall nicht zum Leiden nötigen. Eine Flucht aus der Verzweiflung, aber eine großartige: „eine siegreiche Behauptung der eigenen Unverletzlichkeit durch die reale Welt“, schreibt Freud in einem kleinen Aufsatz über Humor (sieben Jahre nach seiner Abhandlung über den Witz und seine Beziehung zum Unbewußten).

Humor lebt die Unüberwindbarkeit des Ichs durch die reale Welt. Das hat Erhabenheit und Würde, wie sie dem Witzemacher völlig abgeht – und dem Zyniker erst recht. Der Zyniker erkennt nur die Übermacht der Schlechtigkeit an, suggeriert also letztlich Anpassung. Der Humorist hingegen übt intellektuellen Widerstand gegen die Wirklichkeit, lässt sich von ihr nicht unterkriegen, sondern lächelt über sie und lächelt über sich selbst. Autoritäre Typen können nicht über sich selber lächeln. Und schon gar nicht zulassen, dass andere über sie lachen. Was geben sie für einen guten Witz? Mindestens ein Jahr Gefängnis. Witz ist Freiheit. Und Freiheit ist Witz.

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