Lieber ein Hofnarr als so ein Lügenbeutel
Im Winter 2025 von Georg Schedereit
Jetzt reicht's mir aber mit der Politik, und speziell mit den USA! Ohne sie geht es zwar auch nicht, und wir müssen weiterhin genau hinschauen auf unsere (ehemaligen?) Freunde. Gerade weil der neue amerikanische Präsident mit den gleichen Lügen aufTRUMPft wie sein russischer Diktatorenfreund. Was sich da alles zusammenbraut gegen uns Europäer! Die einzelnen EU-Staaten werden immer weniger (ge)wichtig. Zusammenhalt ist auch in Berlin und Wien gefragt, den Hauptstädten selbstquälerischer Jammerlappen und Raunzer. Gönnen wir ihnen diesmal erfolgreiche Regierungsbildungskompromisse! Beginnend mit dem Fasching, handelt diese Kolumne ab sofort von etwas ganz anderem, Herzerfreuendem: von Heiterkeit. Erinnern Sie sich daran, wie Sie als kleines Kind zum Lachen gebracht wurden? Und wie Sie damals andere zum Lachen gebracht haben? Kitzeln, Posterschlachten, Grimassenschneiden, Herumkaspern. Was für ein Spaß, jemanden nachzuäffen! Was für ein Erfolg, wenn es gelingt, mit irgendwelchen Spassettlen Schmollende oder sogar Weinende wieder zum Lächeln zu bringen.
Unsere Mutter war ein eher ernster Mensch. Aber an Geburtstagen hängte sie ein Leintuch in den Türrahmen und spielte Kasperltheater. Wenn das hausgemachte Kasperle sich gegen das grüne Stoff-Krokodil wehrte – was war da los, was hat man da gelacht! Mit zehn Jahren lasen mein Cousin und ich nichts lieber als Kasperle-Bücher, die von Johanna Spyri oder Josephine Siebe. Vor dem Einschlafen leisteten wir uns dann noch den Heidenspaß, uns so manche zusätzliche Kasperle-Streiche dazuzuerfinden. Im Zirkus sind mir Clowns bis heute viel lieber als dressierte Tiere. Ungeschickt bis dort hinaus, und zugleich poetisch, wunderbar!
Seit Jahren bringen uns in Meran die besten Spaßmacher auch beim Kleinkunstfestival „Asfaltart“ zum Lachen. Und jährlich im März bei den Meraner Kabarett-Tagen die besten Kabarettisten und Satiriker, die höre ich besonders gern. Herrlich war ja schon der Hofnarr, besonders bei Shakespeare! Der einzige, dem jederzeit die Wahrheit „herausrutschen“ darf, ohne dass ihn der König köpfen lässt. Hauptsache, er bringt ihn zum Lachen. Der Hofnarr, der irgendwie auch graue Eminenz spielt – ein Traumberuf!