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  3. Besuch im Meraner Flüchtlingshaus Arnika
Lesezeit: 4 min

Besuch im Meraner Flüchtlingshaus Arnika

„Unglaubliche Schicksale und unvorstellbare Strapazen“

Im Sommer 2011 von Thomas Kobler

Dieser Artikel erschien vor 14 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Seit einigen Monaten sind in Bozen und Meran junge Frauen und Männer, hauptsächlich aus Afrika, welche im Zuge der Lybien-Krise das Land verlassen mussten, in verschiedenen Einrichtungen der Caritas untergebracht. Wir besuchten das Haus Arnika in der Romstraße in Meran und sprachen sowohl mit den leitenden Verantwortlichen, als auch mit den betroffenen Menschen selbst.

Der Caritas Verantwortliche für das Haus Arnika in Meran, Michael Peintner, erklärte uns zu Beginn des Gesprächs, dass mittlerweile 53 Flüchtlinge in Untermais leben würden, davon 41 Männer und 10 Frauen sowie zwei Kinder, welche zusammen mit ihrer Familie die beschwerliche und gefährliche Flucht nach Europa auf sich nehmen mussten. Insgesamt haben sich 12 verschiedene Nationalitäten in Meran eingefunden; sie stammen aus Mali, Tunesien, Ghana, Nigeria, Gambia, Niger, Tschad, Sierra Leone, Elfenbeinküste, Guinea, Burkina Faso und aus Bangladesh.

Viele der meist jungen Männer hatten bis zuletzt in Lybien gelebt und gearbeitet, wurden dann aber im Zuge der Krise zu Beginn des Jahres aus dem Land vertrieben bzw. mussten die Flucht antreten. Sie hatten meist schon in jungen Jahren ihr eigentliches Heimatland verlassen, um im reicheren Norden des afrikanischen Kontinents Arbeit zu finden, um dann mit dem dort verdienten Geld ihre in den Herkunftsländern zurückgebliebenen Familien versorgen und ernähren zu können.

Das unglaubliche Schicksal und die kaum vorstellbaren Strapazen, welche die jungen Männer und Frauen bei ihrer Überfahrt nach Europa erleben mussten, sind für einen Südtiroler bzw. Europäer mit Flatratanschluss, eigenem Auto sowie Kranken- und Sozialversicherung wohl nur äußerst schwer vorstellbar.

Mit ihrem letzten Ersparten, meist um die 1000 bis 1500 Euro kauften sich diese Menschen ein „Ticket“ für eine Überfahrt nach Lampedusa, mit dem Wissen, dass sie möglicherweise nie den europäischen Kontinent erreichen werden. Aus Angst vor der Küstenpolizei wurden sie von den Schleppern bereits einige Kilometer vor dem Festland aus dem Boot geworfen und mussten den Rest der Strecke, teilweise mit Kleinkindern unter dem Arm, bis an die Küste schwimmen. Weil einige der Männer und Frauen nicht schwimmen konnten bzw. durch die Strapazen der langen Reise, welche meist zwischen zwei und drei Tagen dauerte, komplett erschöpft waren, ertranken sie in den Fluten des Meeres. Jene, die die Überfahrt schafften, trafen in Lampedusa ein und wurden anschließend auf ganz Italien verteilt, einige von ihnen nach Südtirol gebracht.

Peintner erklärte weiter, dass jeder Flüchtling einem Asylverfahren unterzogen werden wird, in welchem man sie/ihn zu ihrer/seiner Situation befragen wird, um dann anschließend über den Aufenthaltsstatus und eine eventuelle Arbeitsgenehmigung zu entscheiden. Mit Ländern wie Tunesien hat das Land Italien bestimmte bilaterale Abkommen getroffen, sodass ein solches Verfahren relativ schnell zum Abschluss kommen kann, aber mit anderen meist schwarzafrikanischen Ländern existieren solche Verträge nicht, sodass es hier bedeutend schwieriger sein wird, eine Übereinkunft zu erzielen.

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