Fliegende Mücken
Im Winter 2025 von Dr. Andreas Pichler
Je nach Jahreszeit und Wetterlage häufen sich in der Notaufnahme Patienten, die dort ein ganz bestimmtes Augensymptom beklagen.
Die Probleme sind sehr unterschiedlich und können ein plötzliches Sehen von einzelnen Punkten oder Wolken sein oder gar einen deutlichen Sehverlust durch eine starke Trübung bedeuten. Allem gemein ist das Auftreten von seltsamen optischen Veränderungen, die in der Fachsprache auch „fliegende Mücken“ oder eben Mouches volantes genannt werden.
Unter ganz bestimmten Bedingungen, beispielsweise beim Betrachten einer weißen Wand oder beim Wandern durch den Nebel, bemerkt der Patient plötzlich einzelne Punkte im Auge, die an fliegende Mücken erinnern. Diese „Mücken“ lassen sich auch nicht mit einer Wegwischbewegung vertreiben und können manchmal beängstigend sein. Für manche Menschen stellt dieses Symptom eine enorme psychische Belastung dar und muss dann auch behandelt werden.
Der Glaskörper im Auge ist in der Regel transparent und optisch weitestgehend neutral. Im Laufe des Lebens oder eben auch durch entzündliche oder degenerative Veränderungen kann sich der Glaskörper oder Teile davon eintrüben und kleine Proteinpartikel im Auge werden nunmehr vom Patienten wahrgenommen. Diese Konglomerate sind teilweise transparent und meist nicht sichtbar. Bestimmte Situationen, wie das Anstarren einer weißen Wand oder beim Schneewandern können sie bemerkbar machen.
In der Regel sind Mouches volantes völlig unproblematisch und können mit der Zeit auch spontan verschwinden. Meistens tritt zumindest ein Gewöhnungseffekt ein und das Symptom kann erfolgreich ignoriert werden.