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  3. Strom vom Brenner für die Memc?
Lesezeit: 5 min

Strom vom Brenner für die Memc?

Im Winter 2012 von Gudrun Esser

Dieser Artikel erschien vor 13 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Ein genialer Schachzug, der endlich gelungen scheint, oder doch nicht das Allheilmittel? Strom über den Brenner nach Südtirol importieren. Immer wieder ist die Rede von einer Verknüpfung beider Stromnetze – von jenem in Österreich mit dem italienischen. Jetzt, so verkündeten die Verantwortlichen am letzten Montag im Jänner, sei nach Jahren der Verhandlungen der Durchbruch geschafft. Energielandesrat Laimer sprach davon, dass es in Rom an jenem Montag nicht mehr um die Frage gegangen sei, ob überhaupt, sondern letztlich um die Aufgabenverteilung im Fall eines grenzübergreifenden Stromnetzes. Man rechne mit der Verbindung beider Netze innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre. Die Memc betreffend allerdings, bremste Laimer den ersten Enthusiasmus umgehend. Wenn der Strom über den Brenner kommt, dürfe man nicht mit Schnäppchenstrom rechnen.

Zwar liegen die Strompreise in Südtirol bis zu dreißig Prozent über jenen in Österreich, doch dürfe man sich von jener Verbindung zu den Nachbarn im Norden nicht allzu viel versprechen, betonte Laimer. Denn es dürfe nicht vergessen werden, dass recht hohe Netzgebühren zu bezahlen seien. Für ein Unternehmen wie die Memc sei der Strompreis damit immer noch zu hoch, meinte Laimer. Zudem zeigte sich der Landesrat generell nicht besonders zuversichtlich, den Solarmarkt betreffend. Er sehe wenig Hoffnung für die Memc-Filiale in Sinich, denn der Solarmarkt befinde sich weltweit in Schwierigkeiten.

Schwierigkeiten mit der Brenner-Strom-Linie sehen hingegen einige Experten im Land. Die noch nicht vollständige Verbindung mit Österreich herzustellen, sei kein Problem. Es müsse auch nichts renoviert oder wiederhergestellt werden, vielmehr gelte es nur noch, die beiden Netze zu verbinden.

Aber genau hier sei auch die erste Hürde des Projektes:

Denn die Spannungsebenen in Italien und Österreich sind nicht dieselben. Österreich betreibt sein Verteilernetz mit den in Europa üblichen 110 Kilovolt. In Italien sind hingegen 130 KV üblich. Deshalb brauche es am Brenner eine Umspannkabine, so Laimer. Leitungen seien ja vorhanden. Vorhandenen Grundsatzverträgen über ein grenzübergreifendes Projekt sei also in einer Art Sonderprojekt vorgegriffen worden. Doch die Stromfachleute betonen, dass wegen der Spannungsunterschiede ein Transformator notwendig sei. Diesen in der Gemeinde Brenner aufzustellen, sei jedoch problematisch. Wenn überhaupt, sei die Nachbargemeinde Matrei am Brenner ein geeigneter Standort. Zudem raten die Fachleute, noch eine Variante anzudenken. Statt neu zu bauen, Vorhandenes nutzen. Schließlich erfordere der Bahnverkehr auch eine Transformation des Stromes. Bevor man viel Geld für eine neue Anlage ausgibt, scheine wenigstens die Überprüfung dieser Alternative sinnvoll. Doch selbst wenn all diese Aspekte berücksichtigt würden, bliebe noch eine entscheidende Schwierigkeit, sagen unsere Experten. Die Stromleitungen vom Brenner durch das Eisacktal würden dem benötigten Strom für die Memc niemals standhalten. Ein Unternehmen wie der Sinicher Siliziumhersteller braucht bis zu 100 Megawatt Leistung. Das ist so viel, wie die Städte Bozen mit Umgebung und Leifers (etwa 150.000 Einwohner) gemeinsam zu Spitzenzeiten benötigen. So viel benötigt die Memc, wenn alle Produktionsbereiche auf Hochtouren laufen und das müsste eine Stromleitung gegebenenfalls auch transportieren können. Das vorhandene Netz vom Brenner bis in das Tal könne das jedoch keineswegs. Es gebe aber noch eine Alternative, die wesentlich interessanter sein könnte, als das gerade mit Terna (dem italienischen Stromnetzanbieter) besprochene Brenner-Projekt: nämlich die Verbindung Reschen - Burggrafenamt. Auch am Grenzübergang Reschen steht ein sogenannter Eckmast arbeitsbereit zur Verfügung. Dieser wurde vor Jahren installiert und war damals bereits als Weiche zwischen Nord und Süd gedacht. Zudem handle es sich bei jenen bestehenden Hochspannungsleitungen um die in Europa üblichen 220 V-Leitungen. Einzig, jene Verbindung weise noch eine Lücke in das Tal auf. Nämlich auf der Strecke zwischen Kastelbell und Laas. Eine Straßenstrecke von 17,1 km. Diese Lücke sei vermutlich mit einem vergleichsweise geringeren finanziellen Aufwand zu schließen. Ob das den Strompreis für die Memc und andere Unternehmen attraktiv genug machen würde, bleibt zu diesem Zeitpunkt Spekulation.

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